Seit dem 16.10.2018 können nun keine Veranstaltungen mehr im Quälgeist stattfinden.
Trotz aller Bemühungen gibt es bisher keinen Durchbruch: Wir sind nach wie vor dabei, auf politischer Ebene mit Verantwortlichen zu sprechen,ob und wie wir am jetzigen Standort bleiben können. So sind auch in den kommenden Tagen Begehungen und persönliche Treffen geplant.
Unser Hauptproblem ist nach wie vor der Bebauungsplan für die Lankwitzer Straße 42/43. Er verbietet die Ansiedlung einer so genannten “Vergnügungsstätte”, als die uns das Stadtplanung- und das Bauamt in Tempelhof-Schöneberg sehen. Zu dieser Einschätzung sind die Ämter leider aufgrund der Anzahl und dem Charakter unserer öffentlichen Veranstaltungen gelangt.
Um diese Kategorisierung abzuwenden prüfen wir derzeit auch die Option, unseren Betrieb in ein reines Vereinsheim umzugestalten und demnach nur noch interne Veranstaltungen für Mitglieder anzubieten – die Erfolgschancen sind allerdings gering.
Andere Locations der queeren Szene stehen laut Presseberichten ebenfalls im Fokus der Behörden, so gab es beispielsweise eine Razzia im Sexclub “Ajpnia”, der ebenfalls in unserem Bezirk Tempelhof-Schöneberg liegt. Dort, wie auch bei uns und bei den Bösen Buben wird damit argumentiert, dass nach dem schlimmen Saunabrand im letzten Jahr mit mehreren Toten der Brandschutz in Clubs und insbesondere Darkrooms strenger gehandhabt werden muss.
Bitte seid versichert, dass die handelnden Verantwortlichen im Quälgeist selbstverständlich besonderes Augenmerk auf die Sicherheit der Gäste legen. Zur Eröffnung Frühjahr 2018 hatten wir diverse Vorkehrungen zum Brandschutz getroffen, die bei einer amtlichen Begehung im April sogar ausdrücklich gelobt wurden.
Wir werden selbstverständlich alle weiteren Forderungen der Ämter in Bezug auf einen ausreichenden und vorschriftsmäßigen Brandschutz umsetzen, damit eure Sicherheit im Quälgeist gewährleistet ist, sollten wir wieder öffnen können.
Seit Mitte Oktober versuchen wir nun eine Lösung für das Fortbestehen des Quälgeist Berlin e.V. zu finden: Vielen Dank an alle Beteiligten, die in ihrer Freizeit Gespräche vorbereiten und führen, Umplanungen organisieren oder neue Bauzeichnungen anfertigen.
Uns ist bewusst, dass wir die momentanen Umstände nicht unbegrenzt tragen können: Mit jedem Monat ohne Einnahmen aus Veranstaltungen sinkt unser Kontostand durch Miete und Nebenkosten, die wir aus den Mitgliedsbeiträgen alleine nicht decken können. Deshalb wollen wir versuchen, möglichst bald eine definitive Entscheidung über den Verbleib in Mariendorf zu treffen. Zum weiteren Fortgang informieren wir natürlich hier und über die anderen sozialen Medien.
Pressestimmen zum diesem Thema:
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